Infantile Cerebralparese (ICP)
I. Definition Infantile Cerebralparese
Die frühkindliche Hirnschädigung ist eine bleibende, aber nicht progrediente medizinische Schädigung des unreifen Gehirns eines Kindes. Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems (ZNS) äußern sich sowohl als motorische und häufig zusätzlich als Störung der Psyche und des Verhaltens. Es kann eine Kombination von Sinnes- und Wahrnehmungsstörungen im Gehirn, sowie zerebralen Bewegungsstörungen sein. Symptome können bei infantiler Cerebralparese bis hin zu Lähmungen bei Kindern führen. Die Ursachen sind dabei verschiedener Natur.
II. Ursachen der infantilen Cerebralparese
Die Erkrankung der infantilen Cerebralparese, häufig auch Zerebralparese geschrieben, kann viele Ursachen haben. So sind häufig schon vor oder während der Geburt Gründe zu erkennen:
- Im Mutterleib (infektiösen und toxischen Embryo-Fetopathie)
- Während der Geburt kann Sauerstoffmangel bei den Kindern auftreten
- Im Neugeborenen Alter können Kinder Entzündungen oder Traumata erleben
III. Auswirkungen auf Patienten
Die Auswirkungen und Symptome lassen sich auf wenige Ausprägungen beschränken, wodurch eine Diagnose gut möglich ist. Bei der infantilen Zerebralparese sind die Symptome somit:
- Halbseitenlähmung (unilaterale spastische CP arm- und beinbetont)
- beide Beine betroffen (bilaterale spastische CP)
- drei Extremitäten sind betroffen (Triplegie)
- alle vier Extremitäten (schwere bilaterale spastische CP)
Kontrakturen
IV. Symptome und Funktionsstörungen bei Infantiler Cerebralparese
Grundsätzlich lässt sich die medizinische Erkrankung auf Bewegungsstörungen, Sprachstörungen und sensorische Störungen zusammenfassen. Dies kann bis zur Lähmung voranschreiten. Der infantilen Zerebralparese liegen Hirnschädigungen zugrunde.
- Gangstörung
- Sprachstörung
- Greifstörung
- Oberflächensensibilitätsstörung
- Tiefensensibilitätsstörung
- sensorische Störung
- kognitive Störung
V. Therapieziel bei ICP
Die Therapie bei der Zerebralparese ist abhängig von der genauen Darstellung und der Ausprägung der Schädigungen. Im Allgemeinen lassen sich jedoch die folgenden Therapien fokussieren:- Entwicklungs- und Reifungsförderung
- Wachstumslenkung
- Schmerzvorbeugung
- Funktionsverbesserung- mehr Mobilität;
- Verbesserung der Motorik
VI. Verlauf der ICP
Es gibt drei verschiedene Formen und Mischformen:- Spastik 80-90%
- Unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesie) 6%
- Zittrige Bewegungen (Ataxie) 5%
Schwere der Formen
Dynamischen Redression
Bei Kontrakturen können zur Unterstützung der Therapie Orthesen zur dynamischen Redression herangezogen werden. Dynamische Redression basiert auf einem Federgelenk, dass verkürzte Strukturen kontrolliert aufdehnt. Hierbei wird keine Zwangshaltung forciert und eine Bewegung in die Gegenrichtung ist weiterhin möglich. Die Durchblutung des kontrakten Gewebes wird angeregt und das Wachstum gesunder Strukturen gefördert. Die dynamische Redression kann auch mit dem Ziel der Kontrakturprophylaxe eingesetzt werden.Verbesserung der Lebensqualität am Beispiel des Stehens
Ein Patient mit dem GMFCS Level V sitzt über den Tag verteilt 6-8 Stunden in seinem Rollstuhl. Die restliche Zeit wird er liegend gelagert. Durch die Grunderkrankung kann es zu orthopädischen Defiziten kommen. Dies können unter anderem Kontrakturen sein, welche eine aufrechte Position gegen die Schwerkraft erschweren. Es kann sogar so weit führen, dass ein Stehen ab einem gewissen Winkel nicht mehr möglich ist. Deshalb ist es wichtig eine Kontraktur zu vermeiden, oder so schnell wie möglich zu behandeln.
Stehen verbessert: